Kurzsetzen/Brechen von Zugleistungen

Allgemeine Fragen zum Spiel und dem Drumrum.

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walldi
Störungshotline
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Re: Kurzsetzen/Brechen von Zugleistungen

Beitrag von walldi »

Nein nein.
Das sollte das gewiss nicht heißen das sich die Entwickler hier solche Entscheidungen einfach machen.

Ich weiß nicht ob du dir das plugin fph sts-analyse mal angesehen hast respektive die Software aus der das plugin stammt.
Ich bin da seit einigen Jahren mit dem Entwickler befreundet und leiste auch Support im Rahmen der Hauptsoftware.
Hier sitz man auch immer mal virtuell in gemütlicher Runde zusammen und diskutiert z.B. Uservorschläge wie ihr das wohl auch machen werdet.
Dabei mag es vorkommen das Kollegen die jetzt nicht direkt Entwickler sind aber aus dem Supportteam stammen Ideen für Probleme haben an die die Entwickler so noch nicht gedacht haben weil sie andere Ansätze verfolgt haben bei der Lösung.

Nun seis drum.
Genug der Worte.
Ich danke für die doch sehr ausführliche Antwort.

Liebe Grüße,
Walldi222
Störung im Stellwerk? 7863 , wir senden einen Techniker.
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Bei Fragen gerne durch klingeln. Ich rufe dann, wenn ich nicht da bin, schnellstmöglich zurück.
ToniTester
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Re: Kurzsetzen/Brechen von Zugleistungen

Beitrag von ToniTester »

Ich finde die Idee von walldi, neue Flags einzurichten, eine mögliche Lösung. Damit könnte den Fahrplanerstellern die Möglichkeit gegeben werden, vorzeitige Zugwenden gezielt zu ermöglichen, sofern diese überhaupt Sinn machen.

Der Fahrplanersteller könnte mit dem Flag angeben, dass bei Bahnsteig X eine vorzeitige Wende zulässig ist und vom Spieler aktiviert werden kann. Über die Alternativbahnsteige kann automatisiert ermittelt werden, auf welchen Gleisen des Bahnhofs die Wende möglich ist. So wie der Benutzer eine Gleisänderung eingeben kann, wäre darüber auch die Vorzeitige Wende möglich. Der Benutzer müsste noch auswählen, auf welchem der möglichen Alternativbahnsteige die Wende statt finden soll. Aus dem Fahrplan ist ermittelbar, welcher Zug der Folgezug ist. Hält der Folgezug nicht an dem Bahnhof (=Alternativbahnsteige) so sollte die vorzeitige Wendefunktion nicht genutzt werden können, selbst wenn das Flag gesetzt war. Damit wird verhindert, dass sinnlose Wenden durch den Benutzer veranstaltet werden (z.B. wenn der Folgezug in eine ganz andere Richtung fährt oder abgestellt wird, etc.). Gleichzeitig muss der Fahrplanersteller nicht für solche Sonderkonstellationen ein extra Template bauen.

Da über die Flags der Fahrplandesigner entscheidet, wo und bei welchem Zug Wenden überhaupt zulässig sind, kann der Benutzer eigentlich kaum Blödsinn veranstalten. Die Funktionalität bestünde dadurch nur in dem Stellwerk, in dem auch die reguläre Zugwende erfolgt und nur bei Zügen, bei denen eine vorzeitige Wende Sinn macht.
GuyD
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Re: Kurzsetzen/Brechen von Zugleistungen

Beitrag von GuyD »

Das grosse Problem sind die Verknüpfungen. Viele Züge enden in einem anderen Stellwerk und werden dann zu einem Zug der Gegenrichtung oder zu einer anderen Zugleistung. Brichst du nun den Zug schon früher, fehlt der nun dort. Was machen wir nun? Den Folgezug ersatzlos streichen? Aber der könnte ja am anderen Ende der Linie wiederum einen solchen Zugnummernwechsel haben. Der fällt dann auch weg. Und so weiter, und so fort, am Ende fehlt ein ganzer Umlauf. Keine gute Idee. Eine andere wäre, den Folgezug im Stellwerk, welches das vorzeitige Wenden befohlen hat, von der geplanten Einfahrt her ins Stw. kommen zu lassen. Ist das Nachbarstellwerk besetzt, kann das nun auch Probleme verursachen, vor allem wenn der Nachbar AutoFs zur Ausfahrt eingerichtet hat (Stichwort Systemzüge). Von den ganzen technischen Fragen mal abgesehen, um einen Zug vorzeitig zu wenden, müsste man den Umlaufplan kennen. Damit man weiss, wo der Zug am Besten wenden soll um wieder in den Fahrplan zu kommen. Diese Information ist in der STS allerdings nicht verfügbar.
ToniTester
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Re: Kurzsetzen/Brechen von Zugleistungen

Beitrag von ToniTester »

Das Problem sollte gar nicht auftreten. Ich hab mich nur etwas missverständlich ausgedrückt.
  • Sicherung 1: Der Fahrplandesigner muss bewusst das Flag, dass eine vorzeitige Wende erlaubt setzen. Wenn er es nur in dem Stellwerk setzt, in dem der Zug sowieso seine planmäßige Wende hat, besteht das von GuyD geschilderte Problem nicht.
  • Sicherung 2: Dem Sim ist aus dem Fahrplan bekannt, ob ein Zug im Stellwerk wendet (=Nachfolger) oder ob er nur durchfährt. Nur wenn er auch Planmäßig im Stellwerk wenden würde, kann - sofern der Fahrplandesigner das Flag an einem oder mehreren Bahnsteigen gesetzt hat - der Benutzer die Wende veranlassen.
Damit ist sichergestellt, dass andere Stellwerke nicht negativ beeinflusst werden können.

Da der Fahrplandesigner bereits mit dem Flag vorgeben würde, an welchen Halten überhaupt einer vorzeitige Wende zulässig wäre, muss man als Spieler auch nicht den weiteren Umlaufplan kennen. I.d.R. pendeln Züge zwischen zwei Endhalten hin und her. Sofern der Folgezug ausnahmsweise doch ein ganz anderes Ziel hat und deswegen auf seiner "Rückfahrt" planmäßig nicht mehr den Bahnhof ansteuert, an dem die vorzeitige Wende durch den Spieler veranlasst wurde, so soll die vorzeitige Wende vom Sim nicht akzeptiert werden. Der Sim kann dies erkennen, wenn er im Plan des Folgezuges sucht, ob der Bahnsteig der vorzeitigen Wende (oder einer seiner Alternativbahnsteige) dort enthalten ist.

Somit sollten alle Eventualitäten abgedeckt sein, oder?
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Hotdog83
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Re: Kurzsetzen/Brechen von Zugleistungen

Beitrag von Hotdog83 »

ToniTester hat geschrieben: Do Jul 28, 2022 3:21 pm Somit sollten alle Eventualitäten abgedeckt sein, oder?
Nein! Ganz abgesehen davon, dass hier Fahrdienstleiter simuliert werden, die diese Entscheidung gar nicht (oder zumindest nicht alleine) treffen.
ToniTester hat geschrieben: Do Jul 28, 2022 3:21 pm
  • Sicherung 1: Der Fahrplandesigner muss bewusst das Flag, dass eine vorzeitige Wende erlaubt setzen. Wenn er es nur in dem Stellwerk setzt, in dem der Zug sowieso seine planmäßige Wende hat, besteht das von GuyD geschilderte Problem nicht.
  • Sicherung 2: Dem Sim ist aus dem Fahrplan bekannt, ob ein Zug im Stellwerk wendet (=Nachfolger) oder ob er nur durchfährt. Nur wenn er auch Planmäßig im Stellwerk wenden würde, kann - sofern der Fahrplandesigner das Flag an einem oder mehreren Bahnsteigen gesetzt hat - der Benutzer die Wende veranlassen.
  • 1. Das ändert genau gar nichts, siehe 2.
  • 2. Die Züge werden immer vor Instanzstart erzeugt, ob der Zug vorzeitig wendet oder nicht, müsste also bereits dort vom System entschieden werden. Da Verspätungen aber auch während des Spiels durch z.B. Fehlleitungen, unachtsame Spieler, Sperrungen etc. entstehen, ist das sinnlos.
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Re: Kurzsetzen/Brechen von Zugleistungen

Beitrag von ToniTester »

Die Züge werden immer vor Instanzstart erzeugt, ob der Zug vorzeitig wendet oder nicht, müsste also bereits dort vom System entschieden werden.
Ich habe nie gemeint, dass das System die Entscheidung treffen sollte. Ausschließlich dem Spieler sollte es ermöglicht werden und auch nur dann, wenn sichergestellt ist, dass dadurch keine Probleme in anderen Stellwerken entstehen.
Ich muss zugeben, dass ich die Details der Abläufe nicht kenne. Aber vom allgemeinen Verhalten des Sims schließe ich, dass zwar der grundsätzliche Fahrplan vor Instanzbeginn erstellt wird. Die tatsächliche Position der Züge, muss aber in irgendeiner Form vom Rechner des Spielers an die zentralen Komponenten zurückgemeldet werden. Irgendwie muss auch eine Rückmeldung erfolgen, wenn ein Zug in den Nachfolgerzug gewechselt hat. Das müsste vom Prinzip kompatibel mit einer vorzeitigen Wende sein.

Mal an einem Beispiel: Zug 1 fährt lt. Fahrplan nach der Einfahrt in das Stellwerk über die Bahnhöfe A,B,C,D nach E. Dort wechselt er in Zug 2, der den gleichen Weg zurück fährt.
Wenn der Spieler Am Bahnsteig C die vorzeitige Wende ausgelöst hat und der Zug 1 den Bahnsteig C erreicht hat, müsste sein Rechner an die zentralen Komponenten melden, Zug 1: Bahnsteig C,D,E erreicht + Zug in Zug 2 gewechselt + Bahnsteig D,C erreicht. Dann hätte er für die zentralen Komponenten seinen kompletten Weg abgearbeitet.
Wenn der Spieler das Stellwerk verlässt, bevor der Bahnsteig der vorzeitigen Wende erreicht war, bekommen die zentralen Komponenten von der Wende gar nichts mit und es kann so laufen wie bisher. Wenn der Spieler erst nach der vorzeitigen Wende das Stellwerk verlässt, dann hat der Zug für die zentralen Komponenten den Weg abgearbeitet und befindet sich für das System bereits irgendwo zwischen C und A.

Im Prinzip würde man den zentralen Komponenten vorgaukeln, dass der Zug wesentlich schneller gefahren ist, als er eigentlich könnte.
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Re: Kurzsetzen/Brechen von Zugleistungen

Beitrag von Hotdog83 »

ToniTester hat geschrieben: Do Jul 28, 2022 8:06 pm Mal an einem Beispiel: Zug 1 fährt lt. Fahrplan nach der Einfahrt in das Stellwerk über die Bahnhöfe A,B,C,D nach E. Dort wechselt er in Zug 2, der den gleichen Weg zurück fährt.
Wenn der Spieler Am Bahnsteig C die vorzeitige Wende ausgelöst hat und der Zug 1 den Bahnsteig C erreicht hat, müsste sein Rechner an die zentralen Komponenten melden, Zug 1: Bahnsteig C,D,E erreicht + Zug in Zug 2 gewechselt + Bahnsteig D,C erreicht. Dann hätte er für die zentralen Komponenten seinen kompletten Weg abgearbeitet.
Nein, weil der Nachfolger (Zug 2) ja an Bahnsteig E beginnt, der Fahrplan des Zuges wurde ja bereits vor Instanzstart erzeugt :roll:
Das ist ja auch der Grund wieso bei Spieleabenden nicht jeder Zug beliebig umgeleitet werden kann, wenn ein Zug Kuppelt, Flügelt, oder in anderen übergeht muss das immer am entsprechenden Bahnsteig passieren.
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Re: Kurzsetzen/Brechen von Zugleistungen

Beitrag von ToniTester »

Nein, weil der Nachfolger (Zug 2) ja an Bahnsteig E beginnt, der Fahrplan des Zuges wurde ja bereits vor Instanzstart erzeugt
Deswegen soll der Sim Teil, der auf dem Rechner des Spielers läuft, an die Zentralen Komponenten melden: "Zug 2 an Bahnsteig E abgefahren + Bahnsteig D passiert + Bahnsteig C erreicht."
Für die zentralen Komponenten gibt es damit keine vorzeitige Wende, sondern dorthin wird die Abarbeitung jedes einzelnen Fahrplanschrittes gemeldet. Soweit die Schritte durch die vorzeitige Wende nicht tatsächlich angefahren werden (Im Beispiel Bahnhöfe D --> E --> D) sind es fiktive Rückmeldungen an die zentralen Komponenten. Für die Zentralen Komponenten ist der Zug dann innerhalb von wenigen Sekunden die Strecke D --> E --> D gefahren.

Evtl kann man sogar diese fiktiven Meldungen ganz sein lassen. Wenn ich einen Zug in meinem Stellwerk so lenke, dass er nicht alle Zwischenhalte anfährt, scheint das System damit zurecht zu kommen.
Bsp: S-Bahn im Stellwerk Dachau. Wenn ich von Petershausen aus die Ferngleise verwende, so werden diverse Halte ausgelassen (und bleiben im Fahrplan stehen). Ich kann aber den Zug fehlerfrei an das nächste Stellwerk übergeben und der Zug fährt mit deutlich niedriger Verspätung beim Nachbarn ein.
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Re: Kurzsetzen/Brechen von Zugleistungen

Beitrag von GuyD »

Ihr denkt also, dass eine neue Flag geschaffen werden solll, die ein vorzeitiges Wenden ermöglicht und welche die Erbauer einbauen sollen, die das theoretisch an diesem Halt möglich wäre? Na danke, der Zugbau ist schon so kompliziert genug, wenn man sich nun darüber auch noch den Kopf zerbrechen muss, wird es definitiv nicht einfacher! Folgende Überlegungen muss man, wie übrigens in der Realität auch, dabei anstellen.

1. Wendet der Zug am Endbahnhof überhaupt auf die Gegenleistung?
2a. Wird er geschwächt oder verstärkt?
2b. Handelt es sich um ein Flügelzugkonzept?
3. Lässt die Gleisanlage überhaupt ein vorzeitiges Wenden zu?

In der Realität kommen dann auch noch Fragen des Personaleinsatzes zum Zuge. Sollte der Tf bspw. am Endbahnhof abgelöst werden, muss man schauen, ob der Ablöser rechtzeitig zum neuen Wendeort gelangt. Aber das spielt in der Simulation wenigstens keine Rolle.

Ihr seht, so einfach ist die Sache nicht! Da hängt ein ganzer Rattenschwanz hinten dran.
ToniTester
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Re: Kurzsetzen/Brechen von Zugleistungen

Beitrag von ToniTester »

GuyD hat geschrieben: So Aug 07, 2022 11:17 am [...] der Zugbau ist schon so kompliziert genug, [...]

1. Wendet der Zug am Endbahnhof überhaupt auf die Gegenleistung?
2a. Wird er geschwächt oder verstärkt?
2b. Handelt es sich um ein Flügelzugkonzept?
3. Lässt die Gleisanlage überhaupt ein vorzeitiges Wenden zu?
Wenn ein neues Flag zu kompliziert für den Zugbauer ist, müsste man dem System vieles bei bringen. Das hatte ich als das kompliziertere angesehen.
  • zu 1.: Ob es die direkte Gegenleistung ist, muss m.E. nicht geprüft werden. Solange der Folgezug lt. Fahrplan wieder am gleichen Bahnsteig vorbei kommt (bzw. Alternativbahnsteig), kann er danach auch sonst wo hin fahren. Ich gehe dabei immer davon aus, dass die vorzeitige Wende ausschließlich in dem Stellwerk statt finden kann, in dem der Zug sowieso wendet (also Wechsel der Zugnummer).
  • zu 2a und 2b.: solange in dem Fahrplan nach dem beabsichtigten Wende Bahnsteig noch nicht erledigte Schritte "Flügeln", "Kuppeln" oder "Lokwechsel" vorhanden sind, muss eine vorzeitige Wende verhindert werden. Solche Prüfroutinen gibt es aber schon bei den Umleitungen, evtl. kann man hier Programmcode recyclen?
  • zu 3.: Mit dem Flag würde ich Punkt 3 als gesichert ansehen. Man könnte aber auch auf eine Automatische Prüfung gehen. Dann müsste der Sim den Folgefahrplan durchgehen und prüfen, ob der Bahnsteig der vorzeitigen Wende auch im Folgeplan enthalten ist oder zumindest einer seiner Alternativbahnsteige. Ganz verhindern lässt sich natürlich nie, dass ein User Blödsinn macht. Aber auch bei Gleisänderungen kann man sich so zubauen, dass man nur noch neu starten kann. Z.B. wenn man den zweiten Zugteil auf das falsche Gleis fährt und damit beide Flügelzüge auf den jeweils anderen warten. Die gröbsten Benutzerfehler lassen sich mit der Alternativbahnsteig-Lösung m.E. aber ausschließen. Ergänzend wäre vielleicht noch sinnvoll, dass die vorzeitige Wende nur an Bahnsteigen und nicht an Haltepunkten möglich ist.
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