Prioritäten

Allgemeine Fragen zum Spiel und dem Drumrum.

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Solarfrost
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Prioritäten

Beitrag von Solarfrost »

Hallo Liebe Stellwerk-Freunde,

ich wollte mal wissen, wie ihr bzw die echten Fdl Ein- und Ausfahrten insbesondere bei Kopfbahnhöfen handhabt.

Hat immer der einfahrende Zug Priorität? oder der ausfahrende?

Wie ist es bei Verspätungen?

Liebe Grüße
mb1403
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Re: Prioritäten

Beitrag von mb1403 »

die Ril 408 (Richtlinie 408, früher § 408) gibt da eindeutig nix her, die Ril 408 ist die Bibel der Fahrdienstleiter

Normal kommt erst der ausfahrende Zug, der einfahrende ist dann eh schon zu spät dran, also gibt man dem ausfahrenden die Möglichkeit pünktlich zu sein

Es kommt natürlich darauf an, ich selbst hab schon mal nen Zug 10 Minuten warten lassen, weil es der letzte war und ich von weit her kam, es kommt darauf an was der Tf und der Zf daraus machen....

eingependelt hat der ausfahrende Zug vorrangig behandelt zu werden. Grade bei Kopfbahnhöfen wo die weiterfahrt per S-Bahn eh im 10 oder 20-Minuten-Takt weitergeht, nicht weiter tragisch.




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floflo
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Re: Prioritäten

Beitrag von floflo »

Moin,

grundsätzlich haben bei mir hochwertige Züge (ICE, IC, ...) und Züge mit Verspätungen Vorrang. Sollten zwei gleichwertige Züge nun aufeinandertreffen, so lasse ich erst den einfahrenden Zug durch. Zumindest habe ich mal bei einer Baustelle auf der Strecke Bremen-Hamburg das so mitbekommen, dass bei der eingleisigen Streckenführung und den sich dort eigentlich kreuzenden ICs der IC in Richtung Bremen (ins Netz rein) Vorrang vor dem IC nach Hamburg (aus Netz raus) hat.
Zum Verständnis: die Baustelle war im Bereich Sagehorn, also zwischen Bremen und Rotenburg.
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mb1403
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Re: Prioritäten

Beitrag von mb1403 »

@floflo

klar hat ein ICE, EC, IC immer Priorität 1, es gibt aber auch Güterzüge (A-Güterzüge) die sogar noch vor einem RE wegfahren (Just-in-Time als Stichwort)

wor allem ein Zug aus den BMW oder Audi-Werken holzt durch um noch das Schiff in die USA zu erreichen.
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floflo
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Re: Prioritäten

Beitrag von floflo »

mb1403 hat geschrieben:[...]es gibt aber auch Güterzüge (A-Güterzüge) die sogar noch vor einem RE wegfahren (Just-in-Time als Stichwort)
Vor allem ein Zug aus den BMW oder Audi-Werken holzt durch um noch das Schiff in die USA zu erreichen.
Gut, mit solchen Zügen hatte ich bisher noch nicht zu tun. Aber solche Züge fahren meist auch pünktlich am Startbahnhof ab oder sogar noch vor Plan und haben ggf. Fz-Reserven, um Verspätungen auszugleichen.
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Lampenputzer
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Re: Prioritäten

Beitrag von Lampenputzer »

Hallo,
ch wollte mal wissen, wie ihr bzw die echten Fdl Ein- und Ausfahrten insbesondere bei Kopfbahnhöfen handhabt.
Hat immer der einfahrende Zug Priorität? oder der ausfahrende?

Bei Kopfbahnhöfen sind auch noch andere Dinge mit zu berücksichtigen:
- Anschlußreisende
- Zuglok nächste Leistung

Deswegen gab es ja auch schon recht früh auf den großen Kopfbahnhöfen eine besondere Aufsicht
(meistens einer der stellvertretenden Dienststellenleiter später dann ein eigenständiger Dienstposten) die sich um sowas kümmerte und den Fdl enstprechende Weisungen erteilte.
sid
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Re: Prioritäten

Beitrag von sid »

Ich handhabe es eigentlich auch so hochwertig zuerst. Je nach Betrieblicherlage kann es auch abweichen. Am besten entscheide selbst wie du es regelst.
Solarfrost
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Re: Prioritäten

Beitrag von Solarfrost »

Super danke für die Antworten, ihr habt mir sehr geholfen.
NiklasDB
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Re: Prioritäten

Beitrag von NiklasDB »

Ich mache es Generell so, dass zu erst ICE, IC/EC kommt und dannach IRE/RE sowie RB und S-Bahn und ganz zum Schluss die Güterzüge und Rangierfahrten.

Sollten zwei Züge aufeinander Treffen wie z.B. ICE Züge versuche ich soweit es möglich ist dass Gleis im Bahnhof zu ändern, so dass gleichzeitig Ein- bzw Ausgefahren werden kann.

Sollten ein ICE/IC und RE/RB oder ähnliches gleichzeitig in die Gleiche Richtung fahren wolllen, versuche ich den langsameren Zug immer auf das Gegengleis zu schicken, sofern dieses Frei ist und nicht von einem anderen Zug befahren wird.
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Bergpartisan
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Re: Prioritäten

Beitrag von Bergpartisan »

Auch hierfür gibt es bei Deutschen Bahn natürlich ein Regelwerk. Leider fällt mir die entsprechende Nummer gerade nicht ein. :oops:

Aaaah! Gefunden! Richtlinie 420! :!:

Im Prinzip steht da drin, welcher Zug auf Welchen warten muss. Normalerweise wartet ein Zug maximal zehn Minuten auf einen Anderen. Kommt natürlich auch darauf an, in welchem Takt die Züge verkehren. Eine S-Bahn im zehn oder zwanzig Minutentakt wartet natürlich nicht. Ein IC(E) dessen Linie im Halbstundentakt verkehrt, wartet maximal zehn Minuten. Bei einer stündlichen Verbindung können es auch mal bis zu 15 Minuten werden. Wenn zwei Zugteile gekoppelt werden sollen, beträgt die Wartezeit normalerweise nicht mehr als 30 Minuten. Kann das nicht eingehalten werden, fährt der zweite Zugteil unter einer zusätzlichen Zugnummer. In absoluten Randlagen (erste und letzte Verbindung) wartet auch mal ein IC(E) auf einen RE oder eine RB. Dann aber meist nicht länger als 10-15 Minuten. Normalerweise ist es ja andersherum.

Soviel zum Anschluß in den Hauptbahnhöfen Würzburg und Nürnberg, die im Berufsleben meine Nachbardienststellen sind. :mrgreen:

Als Fahrdienstleiter hat man als "weisungsberechtigte" Stelle normalerweise die Zugdisposition (kurz Zü). Diese hat einen größeren Überblick und weist einem dann Anschlüße oder Überholungen an. Sollte es irgendwelche technischen Probleme geben, kann man, in Absprache mit dem "Zü'ler", aber auch selber Vorschläge machen. Mit etwas Erfahrung auf einem Stellwerk kann man anhand LEIBIT oder LEIDIS aber auch erkennen, ob es irgendwo Handlungsbedarf gibt. Oft ist die Zü, wegen Personalmangel, aber auch nicht besetzt. Dann gelten (in ungefähr) folgende Grundsätze:
- einen hochwertigen Zug (IC/ICE) ohne Anschlußanforderung möglichst nicht um mehr als zwei Minuten verspäten
- Nahverkehr (RE/RB/S-Bahn) ohne Anschluß oder für Überholungen möglichst nicht um mehr als fünf Minuten verspäten
- Güterzüge sind egal, AUßER: Termingüterzüge (erkennbar an der Bezeichnung PIC oder an Zugnummern 50000-503xx) möglichst nicht verspäten. So ein Zug läuft prinzipiell vor dem Regionalverkehr und wird für Überholungen durch IC(E) auch erst im letzten Moment herausgenommen.
- ansonsten gelten in ungefähr folgende Grundsätze:
1.) Schnelle Züge vor Langsamen!
2.) pünktliche Züge möglichst pünktlich halten,
3.) Züge mit längerem Laufweg haben Vorrang (in NN und NWH also die Nord-/Westrichtung), was aber nicht bedeutet, dass der RE über Regensburg und Landshut seine Ausfahrt in NN vor dem ICE über Ingolstadt erhält! :lol:
4.) Ach so: Edit! Vorplangüterzüge haben von vornherein verloren! Es sei denn, man hat eine entsprechende "Lücke" oder man braucht seine Bahnhofsgleise für andere Zwecke.
5.) Zweites Edit! In letzter Zeit auch sehr beliebt! Messfahrten haben (fast) IMMER Vorrang, da sie ohne Halt und (meistens) auf den durchgehenden Hauptgleisen fahren müssen! Diese Fahrten kommen dann aber fast immer pünktlich oder warten am Startbahnhof die hochwertigen Züge ab. Zur Not lässt man die Messfahrt dann im durchgehenden Hauptgleis stehen und fährt hochwertige Züge abweichend.

Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen. :idea:
Flakki
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Re: Prioritäten

Beitrag von Flakki »

Das wird anscheinend doch recht unterschiedlich gehandhabt, früher gab es feste Anschlußzeiten auf die man sich halbwegs verlassen konnte. Heute wird das anscheinend mehr nach gusto entschieden.
Beispiele:
-Fuggerexpress im Halbstundentakt zwischen Augsburg und München warten eigentlich nie auf irgendelche Anschlüsse, ausgenommen ein paar Verbindungen am Tag bei denen am gleichen Bahnsteig gegenüber ein Zug aus dem Allgäu ankommt. Nichtmal auf den Allgäu-Franken express von Nürnberg nach Lindau bei 2-3Minuten.
-Züge von/nach Füssen werden in Augsburg hingegen sehr gut mit Anschlüssen bedient.
-In München Hbf werden Anschlüsse normalerweise nie abgewartet. Kommt eigentlich nur vor wenn sehr viele Reisende betroffen sind bei langlaufenden Verbindungen, z.B. ICE von Hamburg auf EN nach Rom.

Noch eine nette Anekdote zu dem Thema(aber im Sim auch umsetzbar^^):
Vor vielen Jahren ein Bahnübergangunfall kurz hinter Weilheim/Obb. Nach einer Zug-Buss Odyssee endlich im außerplanmäßigen 628.2 von Geltendorf nach Augsburg. Ein(!) Fahrgast fragte den Zugführer so ganz nebenbei ob der Anschluß an den EN in Augsburg klappen würde. Also ab zum Lokführer, Funk zum Fdl, es kam die Meldung: "wir versuchen es".
Dann ging der Zf durch den Zug und fragte jeden Fahrgast nach dem Ausstieg, bis Mering wollte niemand aussteigen.
Daraufhin wurde jeder Bahnhof kurz angebremst um zu sehen ob evtl. Fahrgäste warten, wenn nicht wurde erst gar nicht angehlten :).
In Mering (damals noch 2 Gleisig München-Augsburg) hatte unser Zug HP0, aber ebenso das Hauptgleis von München kommend.
Ich ging davon aus das der EN vor uns durch war, und daher das HP0.
Als wir dann abfuhren konnte ich mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen als neben uns der EN von München kommend einfuhr und halten musste und über die weiteren 2 Halte bis Augsburg uns am Puffer schnüffeln durfte :)).

-So ging Eisenbahn - damals -

Grüße

Flakki
funy
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Re: Prioritäten

Beitrag von funy »

wie heist der preis für eisenbahn mit hertz?
DragonGuard
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Re: Prioritäten

Beitrag von DragonGuard »

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Re: Prioritäten

Beitrag von Ebkor »

Ich nehme mal an das ist Off-Topic und eine Scherzfrage...
Und da du explizit Hertz geschrieben hast (Einheit der Frequenz der Wechselspannung in der Oberleitung) nehme ich an es ist der goldene Sarg?
Maxx
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Re: Prioritäten

Beitrag von Maxx »

Der Preis ist heiß - sehr heiß!
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